Donnerstag, 10.05.2012

Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht besucht das Rochus-Hospital

„Der exzellente Ruf des St. Rochus-Hospitals und die Auszeichnungen dieser Fachklinik sind mir auch in Thüringen bekannt“, lobte Christine Lieberknecht, Ministerpräsidentin des Freistaates, am Mittwoch bei einem Informationsbesuch in Telgte. Die CDU-Politikerin führte in der Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik ein Gespräch mit deren Leitungsgremium, bestehend aus dem Ärztlichen Direktor Professor Dr. Heinrich Schulze Mönking, Pflegedirektor Matthias Krake und Geschäftsführer Volker Hövelmann. Begleitet wurde sie von Astrid Birkhahn, Landtagsabgeordnete für den Kreis Warendorf, und Landrat Dr. Olaf Gericke.

Die thüringische Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (2.v.r.) informiert sich im speziell für Demenz-erkrankte Patienten konzipierten „Erinnerungszimmer“ des Telgter St. Rochus-Hospitals.

Im „Erinnerungszimmer“ des St. Rochus-Hospitals: Pflegedirektor Matthias Krake (r.) erläutert der thüringischen Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (2.v.r.) das Konzept für Demenz-erkrankte Patienten der Telgter Fachklinik.

Hövelmann und Schulze Mönking informierten dabei über die Historie und das medizinisch-pflegerische Leistungsspektrum des St. Rochus-Hospitals. Behandelt werden dort unter anderem Depressionen und Süchte, zunehmend auch „Burnout“-Erkrankungen. „Dass diese so stark zunehmen, deutet auf eine wachsende Überforderung vieler Menschen im Berufs- und Alltagsleben hin“, so die Ministerpräsidentin. Funktionierende soziale Netzwerke in Familien sowie in Dorf- oder Stadtteilgemeinschaften müssten gestärkt werden. Sie könnten zur Vermeidung kritischer oder krank machender Situationen beitragen. Jedem Bedürftigen müsse professionelle Hilfe zuteilwerden, jedoch „mit Augenmaß und ohne die Selbsthilfekräfte auszuhebeln“, so die Spitzenpolitikerin.

Anerkennung zollte sie dem historisch eingerichteten „Erinnerungszimmer“ des St. Rochus-Hospitals. Dort können sich demenzkranke Patienten in ein Wohn-Ambiente früherer Jahre zurückversetzen lassen. Beeindruckt war die Ministerpräsidentin zudem von der Größe und räumlichen Ausdehnung der Franziskus Stiftung, der in Münster ansässigen Trägerin des St. Rochus-Hospitals und 14 weiterer Krankenhäuser in Nordwestdeutschland: „Mit diesen Dimensionen könnte halb Thüringen versorgt werden“, so Lieberknecht.

Geschäftsführer Hövelmann sprach sich für eine Überarbeitung des geplanten neuen Entgeltsystems für Psychiatrie und Psychosomatik aus, das im Vergleich zum jetzigen Verfahren einen Rückschritt darstelle. Zudem müssten Überregulierungen und Bürokratisierungen in der Psychiatrie beseitigt werden. „Diese Themen werde ich in den Bundesrat mitnehmen“, sicherte die prominente Besucherin zu. Als ehemalige Sozialministerin ihres Bundeslandes sei ihr die Problematik bekannt.