Donnerstag, 04.03.2010

St. Rochus-Hospital erhält erneut Qualitätssiegel von KTQ und ProCum Cert

Das St. Rochus-Hospital wird nach einer eingehenden Visitation durch ein Visitorenteam erneut für die Verleihung des proCum Cert inkl. KTQ-Qualitätssiegels vorgeschlagen. Erstmalig erlangte die Telgter Fachklinik als einer der ersten psychiatrischen Kliniken in Deutschland im Jahre 2004 dieses Gütesiegel für Einrichtungen im Deutschen Gesundheitswesen. Die jetzigen Visitoren hoben in ihrer Bewertung für das Jahr 2010 insbesondere die Patienten- und Mitarbeiterorientierung sowie die Leistungen der Krankenhausleitung hervor. Das proCum Cert inkl. KTQ-Siegel gilt für drei Jahre.

Stationsbegehung

Sr. M. Diethilde (Franziskus-Stiftung, l.), Visitorenteam, Geschäftsführer Volker Hövelmann (r.)

Ziel der Zertifizierung ist die Verbesserung und Optimierung von Prozessen und Ergebnissen innerhalb der Patientenversorgung, deren Betrachtung berufsgruppen-, hierarchieübergreifend und interdisziplinär erfolgt.

Die Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen GmbH (KTQ-GmbH) wurde 2001 mit dem Ziel gegründet, ein für die Krankenhäuser freiwilliges Zertifizierungsverfahren zur Verfügung zu stellen, um damit die kontinuierliche Verbesserung des internen Qualitätsmanagements zu fördern. Die KTQ-GmbH ist eine Gesellschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen, der Bundesärztekammer, der Deutschen Krankenhaus-Gesellschaft e. V., des Deutschen Pflegerates e. V. und seit Herbst 2004 des Hartmannbundes – Verband der Ärzte Deutschlands e. V. Seit Oktober 2004 bietet die KTQ auch ein Zertifizierungsverfahren für den „Niedergelassenen Bereich“ an.

Um eine Zertifizierung zu erhalten, muss sich das Krankenhaus bei einer der von der KTQ-GmbH akkreditierten Zertifizierungsstelle anmelden. Laut einer Studie der Universität Münster nutzen 60 Prozent aller Krankenhäuser, die sich zertifizieren lassen wollen, bereits das von KTQ entwickelte Verfahren. Aktuell sind 511 Krankenhäuser nach KTQ zertifiziert.

Grundlage für die Zertifizierung ist der sog. KTQ-Katalog. Im KTQ-Katalog sind Kategorien zusammengestellt, die im Rahmen der Zertifizierung von Krankenhäusern abgefragt und geprüft werden, um Aussagen über die Qualität der Prozessabläufe und Ergebnisse in der medizinischen Versorgung treffen zu können. Die Kriterien gliedern sich in folgende Kategorien:

·                     die Patientenorientierung,

·                     die Mitarbeiterorientierung,

·                     die Sicherheit im Krankenhaus,

·                     das Informationswesen,

·                     die Krankenhausführung und

·                     das Qualitätsmanagement.

Die ProCum Cert (pCC) GmbH, die als Zusammenschluss des Katholischen Krankenhausverbandes Deutschlands (KKVD) und des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV) und der Wohlfahrtsverbände Deutscher Caritasverband (DCV) und Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche Deutschlands (DWdEKD) sowie deren Versicherungsdienst Ecclesia gegründet wurde, hat über den KTQ-Katalog hinaus besondere Qualitätskriterien zu Themen erarbeitet und zusammengeführt, die kirchliche Krankenhäuser in besonderem Maße prägen und ihr Profil stärken. Dazu gehören:

·                      Trägerverantwortung,

·                      Spiritualität,

·                      Verantwortung gegenüber der Gesellschaft.

Zudem sind weitere ergänzende pCC-Kriterien zur Sozialkompetenz im Umgang mit Patient-en und Mitarbeitern zu den einzelnen KTQ-Kriterien aufgeführt. Die proCum Cert-Zertifizierung verfolgt den Ansatz, anhand des zu Grunde gelegten Kriterienkatalogs zu prüfen und darzustellen, wo, wie und in welchem Maße in einem Krankenhaus die christliche Werteorientierung zum Tragen kommt.

Aufbauend auf den KTQ-Katalog sind die Qualitätskriterien nach pCC mit den KTQ-Kriterien in einem gemeinsamen Katalog zusammengeführt worden.

Das gesamte Vorgehen des Zertifizierungsverfahrens besteht aus folgenden Schritten:

1.  Selbstbewertung

Die Selbstbewertung ist die Gesamtdarstellung der jeweiligen Einrichtung bezogen auf die im KTQ-pCC-Katalog beschriebenen Strukturdaten und Anforderungen zu einzelnen Prozessabläufen. Bei der Selbstbewertung werden die Leistungen der o. g. Kategorien ausführlich beschrieben. (Für das St. Rochus-Hospital umfasste der Selbstbewertungsbericht 203 Seiten.)

Als Unterstützung hierzu dient eine Bewertungssystematik, die auf der Grundlage des „Plan-Do-Check-Act-Zyklus“ sowie dem Erreichungs- und Durchdringungsgrad basiert:

Plan: Im „Plan“ wird die Planung der Prozesse sowie die geregelten Verantwortlichkeiten beschrieben, auf die sich das Kriterium bezieht.

Do: Im “Do“ wird der jeweilige Ist-Zustand bzw. die Umsetzung der Prozesse dargestellt.

Check: An dieser Stelle wird die regelmäßige, nachvollziehbare Überprüfung und Bewertung der Zielerreichung der im „Do“ dargestellten Prozesse beschrieben.

Act: Im „Act“ werden Verbesserungsmaßnahmen dargestellt, die aus den Ergebnissen des „Check“ abgeleitet werden können.

Zusätzlich wird bei der Bewertung der Erreichungs- und Durchdringungsgrad unterschieden. Für die Bewertung des Erreichungsgrades ist die Qualität der Kriterienerfüllung ausschlag-gebend, bei dem Durchdringungsgrad wird die Breite der Umsetzung bewertet.

Mit der Abgabe des Selbstbewertungsberichts sind auch die Abgabe eines Strukturbogens und ein Entwurf eines Qualitätsberichtes verbunden. Nach der vollständigen und fristgemäßen Abgabe der Dokumente und Prüfung zur Zulassung zur Zertifizierung durch die Zertifizierungsgesellschaft, erfolgt anschließend die Fremdbewertung.

2. Fremdbewertung/Visitation

Im Anschluss an die Selbstbewertung erfolgt die sog. Fremdbewertung durch eine akkreditierte Zertifizierungsgesellschaft. Im Rahmen der Fremdbewertung besuchen fachlich qualifizierte und geschulte Visitoren die Einrichtung und überprüfen diese auf Grundlage der Selbstbewertung durch „Kollegiale Dialoge“ und „Begehungen einzelner Bereiche“. Die Fremdbewertung erfolgt durch ein multiprofessionelles Visitorenteam, welches mit je einem Vertreter aus den Bereichen der Ärzteschaft, Pflege, Verwaltung und einem Visitations-begleiter besetzt ist. Die Visitoren sind i.d.R. selbst in Krankenhäusern tätig. Als Ergebnis wird ein umfangreicher Visitationsbericht erstellt.